Ausgangslage
Das Grundstück befindet sich im charmanten, kleinteiligen Wohnquartier Schärenmoos in Zürich-Seebach, eingebettet zwischen den Bahngeleisen und der Kantonsstrasse. Dieses grüne Einfamilienhausquartier wurde in den 1930er Jahren erbaut. Gemäss der aktuellen Bauordnung (W4 Zone) ist eine innere Verdichtung des Areals möglich, was bedeutet, dass die bestehenden Einfamilienhäuser schrittweise in kleine Mehrfamilienhäuser umgewandelt oder ersetzt werden können.
Die Eigentümer wünschen sich einen Ersatzneubau, der eine maximale und gleichzeitig quartierverträgliche Ausnutzung ermöglicht. Dabei konnten die Grenz- und Gebäudeabstände zu den Nachbarn ohne Ausnahmegenehmigung eingehalten werden.
In der Machbarkeitsstudie wurde aufgezeigt, dass sowohl die Errichtung von 7 Kleinwohnungen mit 2.5 bis 3.5 Zimmern als auch von 4 Etagenwohnungen mit 4.5 Zimmern, je nach Bedarf und Zweck, realisierbar wäre.
Typologie und Architektur
Der Grundriss und die Form des Gebäudes sind harmonisch auf das spezifische Grundstück sowie die umliegenden Gebäude abgestimmt. Geplant wurde ein Zweibünder mit 2.5 Zi-Wohnungen. Im Dachgeschoss befindet sich eine Attika mit einer 3.5 Zi-Wohnung, die über drei einladende Terrassen verfügt. Bei der Planung wurde besonders darauf geachtet, sowohl die natürliche Belichtung als auch die Ausblicke und die städtebauliche Integration optimal zu berücksichtigen.
Wir haben der Bauherrschaft ein Gebäude mit einem markanten und zeitlosen Ausdruck vorgeschlagen. Um der kleinteiligen Struktur des Quartiers gerecht zu werden, haben wir durch Erker, Terrassen und die geschwungene Form ein skulpturales Gebäude realisiert.
Die klare Anordnung der Fenster und das Zweischalenmauerwerk mit einer Klinkersteinfassade betonen die monolithische Bauweise, die für nachhaltige Langlebigkeit steht und eine Referenz zum nahegelegenen Industriequartier von Oerlikon bildet. Die vorgehängten Balkone aus verzinktem Stahl wirken wie filigrane Volieren und stehen im Kontrast zum massiven Baukörper und unterstreichen die Idee des „Objet trouvé“ zwischen Garten und Fassade.